- 4072 -

1320. Oktober 21. Reichenbach (actum et datum).

XII kal. Nov. i. d. b. undecim M. virg.

Hermann, Erbrichter von Reichenbach, vermacht mit Zustimmung seiner Ehefrau, seiner Söhne und Töchter sowie seines Oheims (patrui) Seckel, Herrn von Tepilwude (Tepliwode, Kr. Münsterberg), zum Seelenheil seiner Vorfahren sowie seiner verstorbenen Brüder Wilhelm und Reynold, ferner seiner Verwandtschaft und besonders des weiland Kunlin von Franckinstein, Bürgers daselbst (zu Reichenbach), seinen Wald bei Bruesnitcz (Briesnitz, Kr. Frankenstein) zugleich mit dem Grund und Boden dem Hospital in Franckinsteyn mit vollem Besitzrecht, aber ohne die Befugniss, ihn weiter veräussern zu dürfen.

Z.: Cristan an der Ecke, Janmann der Schreiber, Grabisius von Banow (Banau, Kr. Frankenstein), Nikolaus von Nimptsch, Sinderam des Ausstellers Oheim von Bela (Langenbielau, Kr. Reichenbach), Friedrich von Peilau, Heinrich genannt Phortner, sämmtliche Bürger daselbst.


Kopialbuch des Neisser Kreuzstifts aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrh. im Breslauer Staatsarchiv D 261, fol. 93. Ebendaselbst Neisse Kreuzstift 55 befindet sich eine Urkunde, die abgesehen von einigen nicht erheblichen Abweichungen mit dem Text des Kopialbuches übereinstimmt, jedoch unzweifelhaft ihrer Handschrift nach aus dem XVI. Jahrh. stammt. Laut Text hingen an der Urkunde die Siegel des Ausstellers und seines Sohnes Kuntschko, Erbrichters von Münsterberg; jetzt sind nur noch die Pergamentstreifen erhalten und an dem einen ein Rest des Siegels des Ausstellers. Eine zweite Or.-Urk. befand sich im Frankensteiner Rathsarchiv No. 8, die aber bei dem grossen Brande 1858 mit dem Archiv zu Grunde ging.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.